Die intimste Bühne der Stadt.
Girardihaus Graz
Girardihaus Graz
Oder kann in den gleichen Räumen auch Anderes, Unvorhergesehenes stattfinden? Kann aus einem privaten Raum ein Raum für alle werden?
Die Kunstuni Graz wird im Girardihaus ein wegweisendes neues Programm für angewandtes Kulturmanagement etablieren und das Girardihaus als Veranstaltungsort für die Allgemeinheit öffnen. Hier bekommen Studierenden die Möglichkeit, für jeweils 1 Jahr die Intendanz für den Veranstaltungsort zu übernehmen und im Rahmen eines „training on the job“ das Rüstzeug für die Leitung eines Hauses zu erlangen.
Die jährlich wechselnde Intendanz bringt frischen Wind in die Kulturszene und wird das Haus in ständiger inhaltlicher Weiterentwicklung halten.
Das Girardihaus in seiner derzeitigen Gestalt lässt keinerlei Rückschlüsse auf seine neue Nutzung zu. Ein „öffentlicher Ort für Alle“ muss aber auch als solcher erkennbar sein. Als sichtbares Zeichen nach außen wird eine Gerüstinstallation aus Formrohren die inhaltliche Programmatik des Hauses nach außen tragen.
Die filigrane Konstruktion wird gleichsam schwebend auf das Dach aufgesetzt und formuliert in weiterer Folge im Bereich des Durchgangs zum Hof ein Tor. Mit der Gerüstinstallation als Sinnbild für Veränderung und Weiterentwicklung bekommt das Girardihaus ein neues Selbstbewusstsein im Stadtraum.
Die Dauerhaftigkeit von Gebäuden ist gleichzeitig die Grundlage für ihre Veränderung und Weiterentwicklung. Wir nutzen, was vorhanden ist und schonen damit Ressourcen. Wir entfernen, was im Weg steht und ermöglichen damit Zukunft. Wir fügen hinzu, was fehlt und sichern damit die Dauerhaftigkeit. Ein Prinzip, das über hunderte von Jahren praktiziert wurde und erst im letzten Jahrhundert sukzessive aufgegeben wurde.
Das Erdgeschoß wird in seiner Kleinteiligkeit soweit adaptiert, dass ein Veranstaltungsraum für ca. 40 Personen Platz findet. Hier öffnet sich der Raum bis ins Dach und bietet den Rahmen für Konzerte in Wohnzimmeratmosphäre. Weiternutzen ist unser Leitgedanke, und so ist es vorstellbar, dass aus den Pfosten, die derzeit noch den Dachraum abtrennen, später tatsächlich jene Bretter werden, die für manche die Welt bedeuten.
Lebendig wird das Girardihaus auch durch eine professionell geführte Gastronomie werden, die – der jahrzehntelangen Tradition entsprechend – wieder im Untergeschoß etabliert wird. Als Wohlfühlort wird das Lokal ein neuer Ankerpunkt der Leonhardstraße werden und an alte Zeiten anschließen, als der Girardikeller ein Fixpunkt der Grazer Lokalszene war.