Auftakt.
Campusmeile Kunstuni Graz
Campusmeile Kunstuni Graz
Als die Leonhardstraße noch Postkartenmotiv war, waren die Erdgeschoßlokale je nach Nutzung abgestuft durchlässig zum öffentlichen Raum. Lokale und Geschäfte kommunizierten über ihre Portale und Vitrinen und definierten somit in der Erdgeschoßzone einen lebendigen Stadtraum.
Diese Idee möchte die Kunstuni Graz wieder aufgreifen und an prominenter Stelle entlang des Glacis und der Leonhardstraße den Stadtraum kulturpolitisch bereichern.
Aufgefädelt gleichsam einer Kette liegen die Standorte der Kunstuni Graz (KUG) entlang der Leonhardstraße, oftmals von der Öffentlichkeit unbemerkt. Die Leonhardstraße als Campusmeile zu formulieren und damit zur Belebung und Aufwertung beizutragen, ist ein wesentliches Anliegen der KUG.
Den Auftakt der Campusmeile soll das Gebäude Ecke Glacis/Leonhardstraße bilden. In der Erdgeschoßzone entlang einer der am stärksten befahrenen Straßen von Graz sollen „Kulturfenster“ gestaltet werden, die den Fokus auf die Vielfalt der kulturellen Beiträge der Kunstuni Graz legen. Eine einmalige Gelegenheit, an einem prominenten Ort den Stadtraum durch eine öffentliche, kulturpolitische und nicht-kommerzielle Funktion zu bereichern.
Ähnlich den Sequenzen eines Films repräsentieren einzelne Ringe jeweils einen der Standorte der KUG und geben Einblick in die vielen Facetten des Lebens der Kunstuni Graz. Wie ein Brennglas oder eine Lupe lenkt der Ring durch seine dreidimensionale Gestaltung auf ein atmosphärisches Bild im dahinterliegenden Fenster.
Weitere filigrane und in ihrer Materialität deutlich reduziertere Ringe verbinden die „Fokusringe“ zu einer logischen Abfolge. Sämtliche Informationen und Beschriftungen bleiben zurückhaltend und sind lediglich auf die Fassade gemalt.
Ein denkmalgeschütztes Gebäude an einer derart sensiblen Stelle benötigt Fingerspitzengefühl in der Weiterentwicklung. Das von der strengen Fenestrierung vollkommen losgelöste Gestaltungsprinzip hat das Bundesdenkmalamt überzeugt, weil es das Erscheinungsbild des Gebäudes und seine Gliederung durch Putzfelder weiterhin uneingeschränkt ablesbar lässt.