Mitgestalten statt Stillsitzen!
Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Salzburg – EU-weit offener Wettbewerb
Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Salzburg – EU-weit offener Wettbewerb
Zwischen der Volksschule und der Mittelschule spannt sich ein großzügiger Freiraum auf, der die Durchlässigkeit des Viertels widerspiegelt und weiterführt. Sowohl der Zugangsbereich im Osten, als auch das westliche Ende des Hofes sind durch wohlgesetzte Kastanienbäume klar definiert.
Während die Mittelschule sich in der derzeitigen Situation zum Vorplatz geschlossen zeigt, können durch den Abbruch des mittleren Gebäudetraktes die beiden Gebäude auf Hofebene klarer zueinander in Kommunikation treten. Nun öffen sich bei beiden Schulen die vom U-förmigen Gebäude umschlossenen Höfe zum gemeinsamen Schulvorplatz.
Die beiden zum Abbruch freigegebenen Bauteile eröffnen gänzlich neue Qualitäten. Der bislang etwas enge, abgeschlossene Innenhof kann sich nun zum Schulplatz hin öffnen und erweitern. Mit der Verlegung des Haupteinhangs rückt der große Schulvorplatz mehr ins Zentrum. Der Platz kann in den Innenhof fließen und die Übergänge verschwinden.
Der neue aufgeständerte Bauteil rahmt den Innenhof neu und schafft eine logische und attraktive Eingangssituation.
Das althergebrachte Konzept von Schule lässt sich durch volle Klassen und leere Gänge charakterisieren. Ein großer Teil der Flächen dient lediglich der Erschließung und bleibt über den Großteil des Schultages ungenutzt.
Als Übungsmittelschule der Pädagogischen Hochschule ist ein räumlicher Rahmen erforderlich, der unterschiedliche, innovative Unterrichtskonzepte abbilden und einem Praxistest unterziehen kann.
Das Gestaltungskonzept aktiviert die Erschließungsbereiche und weitet sie zu einem gemeinsamen Marktplatz/Forum auf. Diese Raumkonfiguration ermöglicht es, eine Vielfalt unterschiedlicher Raum- und Unterrichtssituationen anzubieten.
Die aktivierten Gangbereiche dienen zur Differenzierung des Unterrichts. Das bestehende Gebäude bietet durch seine Tragstruktur letztlich aber auch die Möglichkeit, das Cluster-Prinzip umzukehren. So wäre es auch denkbar, dass das Forum der zentrale Lernort für alle wird und die Differenzierung in einzelnen geschlossenen Räumen stattfindet.
Epochentypisch zeigt sich in der Bestandsfassade eine klare Formulierung des Tragkonzepts; Stützenraster und Decken sind von außen klar ablesbar. Die Fensterelemente sind Ausfachungen der Tragstruktur und beschränken sich auf einige wenige unterschiedliche Formate.
Eine thermische Ertüchtigung mittels Vollwärmeschutz würde die Proportionen massiv negativ zu beeinträchtigen und die Gliederung der Fassade verdecken. Es wird daher ein Konzept vorgeschlagen, das vorgefertigte, hochwärmegedämmte Holzrahmenelemente vor die Fassade hängt. Die Parapete werden niedriger gesetzt, um einen fließenderen Übergang zwischen Innen und Außen zu ermöglichen.
Um die Feingliedrigkeit der horizontalen und vertikalen Gliederung zu erhalten, werden die Leibungen abgeschrägt, was gleichzeitig auch die Belichtung verbessert. Auf diese Weise bleibt die „Regalstruktur“ des Bestandsgebäudes weiterhin ablesbar, ohne an Feingliedrigkeit zu verlieren.